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Open Source: Wer profitiert davon am meisten?

Vor nicht allzu langer Zeit drückten namhafte kommerzielle Softwareanbieter ihre Besorgnis über die sich ausbreitende Open-Source-Bewegung aus, die sie als Zerstörer von Softwaregeschäft und geistigem Eigentum bezeichnete. Heutzutage beobachten wir dagegen, wie große IT-Unternehmen ihre Präsenz in der Open-Source-Szene ausbauen.

Ein Quellcode verbirgt sich hinter einer Software wie Designentwürfe oder Know-how-Informationen hinter der Herstellung eines hochtechnologischen Produkts und stellt normalerweise ein Geschäftsgeheimnis dar.

In der Softwareentwicklung ist “Open Source” eine Software, deren Quellcode absichtlich öffentlich gemacht wird, so dass jeder ihn prüfen, kopieren und modifizieren kann, im Gegensatz zu “Closed Source”, bei der nur ihre Autoren die ausschließliche Kontrolle über den Quellcode der Software haben.

Im weitesten Sinne bezieht sich “Open Source” auf Etwas, dessen Design zum Anschauen, Teilen und Ergänzen für jeden öffentlich zugänglich ist.

Darüber hinaus wird Open Source heutzutage zu einem neuen Paradigma, das weit über die Technologien hinaus reicht. Sie wird als “Open Source Way” bezeichnet und meint einen spezifischen Ansatz für die Zusammenarbeit in vielen Bereichen wie Produktion, Wissenschaft, Bildung, Gesundheitswesen usw. Die Open-Source-Projekte sind auf die Community ausgerichtet und basieren auf den Prinzipien des offenen Austauschs, der Transparenz, des Rapid-Prototyping-Verfahrens, der offenen Teilnahme und Meritokratie.

Wer regiert den Open-Source-Bereich?

Die Free Software Foundation und die Organisationen der Open Source Initiative bereiteten den Weg und erstellten grundlegende Richtlinien, die die Ideen, Werte und Prinzipien für Open-Source verbreiten sollen. Gemeinsam mit vielen in der Computerwelt prominenten Personen haben sie der Open-Source-Bewegung weltweit zur Wiedergeburt verholfen.

Die weltweit größten Open-Source-Organisationen wie Linux Foundation, Mozilla Foundation, Debian, Wikimedia Foundation und viele andere haben sich nun den Open-Source-Prinzipien verpflichtet.

Doch abgesehen von den allgemeinen Richtlinien und der Kultur der Open-Source-Community gibt es keine äußere formale Struktur zur Überwachung oder Kontrolle der Open-Source-Projekte. Jeder kann ein Open-Source-Projekt auf seine Art starten und verwalten. Die einzige Formalität sticht in der Phase der Lizenzvergabe hervor.

Geistiges Eigentum ist per Gesetz durch das Urheberrecht geschützt. Zur Befreiung der Benutzer von der Haftung finden spezielle Lizenzen Anwendung.

Vieles bestimmt die Lizenzierung

Bis zu den frühen 1970er Jahren waren Computerprogramme und ihr Quellcode in den USA nicht urheberrechtlich geschützt. Die Software wurde kommerziell geheim gehalten und als in die Hardware eingebettete Software vermarktet. Akademische Einrichtungen und Programmgemeinschaften teilten dagegen ihre Software und ihren Quellcode für Wissenschafts- oder Lernzwecke mit der Öffentlichkeit. Erst 1974 beschloss die Commission on New Technological Uses of Copyrighted Works (CONTU), Computerprogramme genauso wie literarische Werke unter den Schutz des Copyright zu stellen, womit die Ära der Softwarelizenzierung begann.

Ein kleiner konzeptioneller Unterschied zwischen Open Source und freier Software lässt sich feststellen, der folgendermaßen auf den Punkt gebracht werden kann: Nicht die ganze Open-Source-Software ist kostenlos und nicht jede freie Software ist Open Source.

Es gibt eine Reihe von Lizenzen, unter denen Open Source und freie Software veröffentlicht werden, z. B. Apach-Lizenz, BSD-Lizenz, GNU General Public License, GNU Lesser General Public License, MIT-Lizenz, Eclipse Public License und Mozilla Public License.

Die rechtlichen Implikationen, in denen die Unterschiede zwischen den erwähnten Lizenzen liegen, sind auf den ersten Blick ohne gründliche Untersuchungen und Vergleiche nicht klar ersichtlich. Der Wortlaut dieser Lizenzen ist im Internet verfügbar und immer in den Quellcodedateien enthalten.

Während die Copyright-Lizenzen bestimmte Verbote beinhalten, erteilen die Copyleft-Lizenzen die Erlaubnis, ein Open-Source-Werk zu reproduzieren, zu modifizieren und zu vertreiben, vorausgesetzt, dass alle abgeleiteten Werke denselben Lizenzbedingungen unterliegen. Bestimmte Lizenzen erlauben eine kommerzielle Nutzung der Open-Source-Materialien.

Open-Source-Projekte gewinnen an Popularität

Abgesehen von den offenen und geschlossenen Quellcodes und den damit verbundenen Lizenzimplikationen liegt der Hauptunterschied zwischen der Open-Source- und der kommerziellen Software dennoch in der Art ihrer Erstellung. Die Open-Source-Entwicklung ist äußerst kooperativ gestaltet und lädt alle Interessierten dazu ein, sich zu beteiligen und ihren Beitrag zu leisten.
Enthusiasten sind stolz darauf, an einem bedeutenden Open-Source-Projekt teilzunehmen, das Tausende von Menschen auf der ganzen Welt in den Kooperationsprozess einbeziehen kann. So entstehen Möglichkeiten, die der kommerziellen Entwicklung nie zur Verfügung stehen. Aufgrund der hohen Beteiligung von Mitwirkenden wird der Lebenszyklus der Softwareentwicklung (SDLC) viel kürzer und das entstandene Produkt enthält weniger Mängel und Sicherheitsschwachstellen. Das Linus’sche Gesetz, benannt nach dem Erfinder des Linux-Betriebssystems Linus Torvalds, besagt nämlich: “Bei genügend Augen werden alle Software-Fehler entdeckt”.

Das am meisten beeindruckende Merkmal von Open-Source-Projekten ist die Tatsache, dass Menschen durch gemeinsame Werte vereint sind. Es geht um einen ausgeprägten ethischen Aspekt, der transparente Zusammenarbeit und die Bereitschaft zum Teilen einschließt. Die Open-Source-Projekte bieten die Möglichkeit, die Welt durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Teilnehmenden zu verbessern. Auf diese Weise wird Open Source zu einer modernen Philosophie, einem Kooperationsmodell, einer Art gemeinsamen Denkens und Handelns.

Open-Source-Software: Für wen ist sie gut?

Man könnte meinen, dass Open-Source-Software nur für Computerfreaks von Bedeutung ist, die am Spielen mit dem Code interessiert sind. Doch sowohl Programmierer und als auch durchschnittliche Benutzer profitieren von Open-Source-Entwicklungen. In der Tat haben alle Benutzer von computergestützten Geräten mit Open-Source-Software zu tun, auch ohne diese zu kennen. Zum Beispiel sind fast alle Softwarekomponenten, aus denen das Internet besteht, Open Source. Andere Beispiele stellen gängige Browser wie Mozilla Firefox und Google Chrome oder das Android-Betriebssystem zur Verwaltung von Mobiltelefonen und Tablets dar.

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Beispiele für beliebte Open-Source-Software

Diese Software können Benutzer automatisch verwenden, ohne zu wissen, welche Technologien dahinter stehen. Aber viele fortgeschrittene Benutzer müssen hin und wieder entscheiden, ob sie geschützte oder Open-Source-Software auf ihren Rechnern installieren. Diese Entscheidung kann von Kosten, Funktionalitäten, Bequemlichkeitsbedenken oder persönlichen Präferenzen abhängen.

Open-Source-Software ist nicht nur bei Einzelpersonen, sondern insbesondere bei Unternehmen beliebt. Sie ist ideal für Start-ups, die den Löwenanteil ihrer Ausgaben einsparen wollen, um in unternehmenskritische Aktivitäten investieren zu können. Die kostenfreie Software kann dabei alles sein, von einer Plattform über ein Betriebssystem bis hin zu Desktop- oder Webanwendungen, die aufstrebenden Unternehmen einen schnellen Start ermöglichen. Die Kosten für die Verwendung einer geschützten Software auf Hunderten oder Tausenden von Computern können sogar für ein Budget eines bereits etablierten Unternehmens entscheidend sein.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Open-Source-Lösungen speziell für Unternehmen. Um nur einige zu nennen, sind es Server, DBMS, Speichersysteme, Sicherungs- und Wiederherstellungssysteme, verschiedene Anwendungen wie CMS, ERP, CRM, E-Commerce, Buchhaltung, E-Mail und Kalender usw., ob Desktop- oder Cloud-basiert, die sich für jede Art von Unternehmensinfrastruktur eignen. Zum Beispiel sind die beliebtesten DBMS, insbesondere MySQL, PostgreSQL und MongoDB, Open Source. Gleich beliebt ist ein Open-Source-Apache-Webserver.

Datenspeicherung ist aufgrund ihrer exponentiellen Tendenz immer ein Thema für Unternehmen. Um der Erhöhung der Speicherkosten entgegenzuwirken, bietet man solide Datenspeicherlösungen als Open Source, wie z. B. ownCloud, Pydio, Openfiler, FreeNAS und andere an.

Egal, welche Open-Source-Software ein Unternehmen wählen mag, besteht der Vorteil darin, dass sie mit geringfügigen Änderungen im Code an die aktuellen oder zukünftigen Anforderungen stets angepasst werden kann. Diese Freiheit eröffnet einen Weg zur kontinuierlichen Innovation und Verbesserung.

Selbst Unternehmen, die nach sehr individuellen Lösungen für ihre spezifischen Bedürfnisse suchen, können von Open Source profitieren. Die Verwendung von vorgefertigten Open-Source-Plattformen, Plug-ins, Bibliotheken usw. als Bausteinen im Entwicklungsprozess kann die Entwicklungszeit und das Budget erheblich reduzieren.

Anwendungsfall bei Infopulse

Dreimal kürzere Markteinführungszeit und weniger Kosten als ursprünglich geplant durch Open-Source-Entwicklung

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